Wer seine Rostschutzprodukte für technische Anlagen wie Brücken, Windkraftanlagen und Schiffe anwenden möchte, muss vorher die Wirksamkeit nachweisen.
Viele Institute, die solche Prüfungen durchführen, gibt es nicht. Für den Bereich Schiffbau gibt es in Deutschland gerade mal vier oder fünf.
Der Germanische Lloyd, kurz GL, ist ein solches Prüf-Institut. Die Ingenieure der Organisation aus Hamburg prüfen nicht nur den Zustand technischer Anlagen, sie sind auch als Produkt-Tester weltweit im Einsatz und vergeben nach den Tests die begehrten GL-Zertifikate.
Die nach den Prüfungen ausgestellten Zertifikate belegen die Wirksamkeit eines Produktes. Die Ingenieure des GL sind weltweit dafür bekannt, dass sie bei Ihren Prüfungen sehr gewissenhaft vorgehen. Und gerade aus diesem Grund haben wir uns im Frühjahr 2012 entschlossen, einen wichtigen Teil unserer Prüfungen durch den GL überwachen zu lassen.
Das Beschichten der Testbleche in der Werkstatt von TimeMAX in Hamburg: Um zu zeigen, dass unser Test fair ist, haben wir als Beobachter auch Vertreter von namhaften Wettbewerbern eingeladen.
Die insgesamt 45 Testbleche wurden nach dem Zufallsprinzip ausgesucht und dann den jeweiligen Produkten zugeordnet. Jedes Produkt wird auf drei unterschiedlichen Untergründen getestet. Oben hängen angerostete Bleche, in der Mitte rostfreie und unten rostige mit Schweißnähten.
Schlagzahlen und das Logo vom Germanischen Lloyd. So wird gewährleistet, dass die Bleche beim Test nicht versehentlich vertauscht werden.
Damit die auf den Rahmen später nebeneinander montierten Testbleche beim Spritzen nicht eingenebelt werden, haben wir eine Schablone aus Sperrholz gebaut. So werden die anderen Bleche geschützt.
Gleiche Bedingungen für alle: Die Bohrungen sind absichtlich eingebaute Schwachstellen. Besonders in der Nähe der Schrauben wird später der Rost verstärkt am Blech nagen.
Der Prüfingenieur vom Germanischen Lloyd kontrolliert einen Rahmen mit insgesamt acht verschiedenen Produkten aus dem Schiffbau. Zwei der Bleche sind mit TimeMAX-Produkten beschichtet.
Damit die Produkte komplett durchtrocknen, mussten wir erst einmal zwei Wochen warten. Erst dann haben wir die Rahmen in den Hamburger Hafen gebracht.
Unser Ziel: Die Chicago Express von Hapag-Lloyd. Das Containerschiff wurde 2006 bei Hyundai in Korea gebaut.
Das Schiff ist 336 Meter lang und kann fast 9000 Container transportieren.
Damit die Oberfläche der Testbleche beim Transport nicht beschädigt wird, haben wir für jeden Rahmen einen Deckel angefertigt.
Nachdem die Rostschutzprodukte jetzt ausreichend Zeit hatten durchzutrocknen, wird an Bord sicherheitshalber nochmals eine Schichtstärkenmessung durchgeführt.
Unten im Schiff werden in einem Gang alle sechs Rahmen nebeneinander gestellt. Der Prüfingenieur vom Germanischen Lloyd fotografiert jeden Rahmen und jedes Testblech.
Hier sehen wir den geöffneten Zugang zu einem sogenannten Ballastwassertank. Solche Tanks gibt es auf beiden Seiten vom Schiff. Je nachdem, wie das Schiff gerade beladen ist, werden die Tanks mit Salzwasser gefüllt.
Der Bereich in dem wir unsere Bleche aufhängt haben ist die sogenannte Wechselzone oben im Tank. Nur selten sind die Testbleche hier komplett unter Wasser. Meist sind sie knapp über der Wasseroberfläche und werden durch das hin und her schwappende Salzwasser immer wieder auf’s Neue benetzt. Es gibt an Bord eines Schiffes kaum einen Bereich, der stärker von Rost bedroht ist.
Ein technischer Ingenieur von Hapag-Lloyd ist immer dabei.
Die Rahmen werden mit Schraubzwingen an den Trägern festgeklemmt.
Unsere Testbleche waren über ein halbes Jahr an Bord und haben zwei große Reisen nach Asien mitgemacht. Wichtig für uns: Bei den Fahrten durchqueren die Schiffe von Hapag-Lloyd mehrere Klimazonen. Dieses Bild zeigt die Chicago Express in einem Hafen in China.
Im Herbst 2012 war die Chicago Express dann für einen Zwischenstopp wieder in Deutschland. Mit einer Taschenlampe bewaffnet sind wir wieder in den Ballasttanks hinab gestiegen. Weil die Unterschiede bei der Schutzwirkung schon mit bloßem Auge gut erkennbar waren, haben wir die Rahmen dann ausgebaut und an Deck gebracht.
Auf dem Weg zur Auswertung: Damit die Testbleche beim Transport zum Germanischen Lloyd nicht beschädigt werden, haben wir für unseren Kombi eine Box mit Schubfächern gebaut.
Ausgesprochen gute Ergebnisse! Links sieht man ein Blech, das mit unserer Reparaturfarbe TimeMAX PAINT REPAIR behandelt worden ist.
Nach der langen und strapaziösen Prüfung hat der Germanische Lloyd dann sowohl unsere Rostschutzfarbe, als auch unser Rostschutzfett abgenommen und zertifiziert (siehe unten). Eine wichtige Hürde für die Vermarktung im industriellen Bereich wurde genommen.
GL-Zertifikat